Stellungnahme

des KEB-Sprechergremiums zur aktuellen Entwicklung bezüglich Dobitschen / Lucka / Schulnetzplan

geschrieben am 13. Mai 2020

Aus einem Artikel der OVZ vom 6. Mai haben wir davon erfahren, dass das Schulamt Ostthüringen beabsichtigt, ab dem neuen Schuljahr die jeweiligen neuen 10. Klassen der Regelschulen Lucka und Dobitschen zu den Regelschulen Meuselwitz bzw. Schmölln wechseln zu lassen.

Der Kreiselternbeirat ABG-Land hatte Anfang März dieses Jahres zu einer für den 19. März geplanten Sondersitzung zur aktuellen Entwicklung des Schulnetzplanes eingeladen.

Infolge der durch die Corona-Pandemie erlassenen Einschränkungen musste diese Versammlung jedoch abgesagt werden, wobei der Kreiselternbeirat den Kreistag in einer Presseerklärung dazu aufforderte, „den Schulnetzplan in seiner derzeitigen Fassung abzulehnen und den weiteren Entscheidungsprozess transparent zu kommunizieren.“ – Von Transparenz kann jedoch angesichts der jüngsten Vorgänge überhaupt keine Rede sein.

Die Art und Weise, wie die Pläne des Schulamtes Ostthüringen zur Verlegung der 10. Klassen der Regelschulen Lucka und Dobitschen vergangene Woche an die Öffentlichkeit geraten sind sowie den dafür gewählten Zeitpunkt, halten wir aus mehreren Gründen für sehr bedenklich.

Die betroffenen Schulen sind nach dem letzten Entwurf des neuen Schulnetzplanes von einer Schließung bedroht. Mit den oben beschriebenen Maßnahmen würden Regelungen des noch nicht beschlossenen Schulnetzplanes vorweg genommen und durchgeführt werden. Sollte dies tatsächlich geschehen, würden nicht nur demokratisch gewählte Organe wie der Kreistag umgangen, sondern auch wir als Elternvertreter komplett ignoriert werden. Die dafür verantwortlichen Personen offenbaren mit den angeordneten Maßnahmen aus unserer Sicht ein ungenügendes Verständnis von Demokratie – das ist aus unserer Sicht zutiefst besorgniserregend.

Rein pädagogisch und insbesondere zu Zeiten des Abstandhaltens finden wir außerdem kleine Klassen grundsätzlich sinnvoller als große Klassen. Angesichts der noch nicht überstandenen Pandemie müssten ohnehin die durch die Anordnungen des Schulamtes vergrößerten Klassen voraussichtlich wieder in kleinere Gruppen aufgeteilt werden. Die zwangsweise Verlegung der 10. Klassen aus Lucka und Dobitschen trägt somit zur weiteren Verunsicherung der Schüler und Eltern eines Abschlussjahrganges bei und belegt außerdem die Konzeptionslosigkeit des Schulamtes Ostthüringen angesichts der auch im kommenden Schuljahr notwendigen infektionsschützenden Maßnahmen.

Aus den genannten Gründen lehnen wir als Kreiselternbeirat eine Verlegung der 10. Klassen der Regelschulen Lucka und Dobitschen entschieden ab.
Wir fordern das Schulamt Ostthüringen dazu auf, demokratische Entscheidungsprozesse zu respektieren und keine Maßnahmen in die Wege zu leiten, die noch einer Legitimierung des Kreistages Altenburger Land bedürfen.

Das Sprechergremium des Kreiselternbeirates Altenburger Land